Neue Räume für die Werkstoffmechanik-Forschung

Noch bessere Vernetzung: Das Fraunhofer IWM weiht am 15. September seine Erweiterungsbauten ein

Das Freiburger Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM ist seit 50 Jahren Vorreiter in der angewandten Forschung zur Sicherheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von Werkstoffen und Bauteilen. Mit fundierter Expertise von Experiment und Simulation ist das Institut bei Industrieunternehmen und in der Wissenschaft als Forschungspartner sehr gefragt. Damit die auf rund 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsene Belegschaft genügend Raum für modernste Versuchsaufbauten, Probenfertigung und als Gedankenschmiede hat, eröffnet das Institut am 15. September 2021 seine neuen Erweiterungsbauten im Industriegebiet Nord, die Bund und Land gemeinsam mit 14,4 Mio. € finanziert haben.

© Fraunhofer IWM/ Foto: Kai-Uwe Wudtke
Von links nach rechts: Dr. Markus Hermle (Mercedes-Benz AG und Kuratorium Fraunhofer IWM), Hanna Böhme (Geschäftsführerin Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG), Prof. Dr. Peter Gumbsch (Institutsleiter Fraunhofer IWM), Elke Schubert (Leiterin Administrative Infrastruktur Fraunhofer IWM), Dr. Rainer Kübler (stellv. Institutsleiter), Prof. Dr. Chris Eberl (stellv. Institutsleiter)

»Vernetzen – Verknüpfen – Integrieren« – unter diesem Motto eröffnen Institutsleiter Prof. Dr. Peter Gumbsch und hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft online die neuen Gebäudeteile. Die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, spricht ein Grußwort. Nach dreijähriger Bauzeit nimmt das Fraunhofer IWM den Erweiterungsbau pünktlich zum 50-jährigen Bestehen in Betrieb. In den neuen Gebäuden befinden sich auf insgesamt 4300 m² Büroarbeitsplätze, ein Großproben-Prüflabor, ressourcenschonende Heiztechnik und eine neue Werkstatt mit mehr Platz für die Versuchsaufbau- und Probenfertigung. Der moderne, lichtdurchflutete Eingangsbereich verbindet den alten und neuen Bestand zu einem Ganzen.

 

Verpflichtung und Motivation für die nächsten 50 Jahre

Die Nachfrage nach werkstoffmechanischen Lösungen wächst stetig und ergibt sich aus immer neuen technischen Herausforderungen, wie sie beispielsweise die Energiewende, die nachhaltige Produktion, die klimaneutrale Mobilität oder die Digitalisierung mit sich bringen. Das Fraunhofer IWM ist mit den neuen Räumen gut aufgestellt für das benötigte vernetzte und disziplinenübergreifende Arbeiten an diesen Herausforderungen.

»Mit dem Neubau setzen wir auf das Zukunftspotenzial des Fraunhofer IWM für das Land Baden-Württemberg«, erklärt die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. »Wir bauen nicht nur mit, sondern auch auf das Fraunhofer IWM, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch weiterhin exzellente Wissenschaft betreiben können und das Fraunhofer IWM ein verlässlicher Partner für Industrie und öffentliche Auftraggeber bleibt.« Das Investitionsvolumen von 14,4 Mio. € wird jeweils zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg und vom Bund finanziert.

»Das Fraunhofer IWM ist mit seiner Digitalkompetenz wesentlicher Impulsgeber und Gestalter des digitalen Umgangs mit Materialien. Auch im Forschungsprozess selbst befinden wir uns hier mitten in einer digitalen Transformation die alle institutsinternen Prozessabläufe betrifft – beginnend bei der Probenfertigung bis zur Bereitstellung der Forschungsergebnisse wollen wir die Materialien mit digitalen Abbildern begleiten«, erklärt Prof. Dr. Peter Gumbsch. »Hier wird uns der Neubau unserer mechanischen Werkstatt entscheidend voranbringen, wo vielfältige Proben und Prüfkörper aus unterschiedlichen Materialien mit modernsten Bearbeitungstechnologien hergestellt und jetzt auch umfangreich digital erfasst und charakterisiert werden. Die Werkstatt ist damit unsere ‚Produktionslinie‘ für Proben oder Versuchsaufbauten, von der aus die Forschungsarbeiten in allen unseren Geschäftsfeldern versorgt werden.«

 

Wegbereiter für werkstofftechnische Innovationen

Außerdem entsteht im neuen Gebäudeteil ein 4D-Materials-Labor. Dort können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hochaufgelöste Daten aus Hochgeschwindigkeitsprozessen wie »Fügen« und »Trennen« und aus Crashvorgängen ermitteln und dabei ablaufende Schädigungsprozesse beobachten. Modernste Messtechnik ergänzt das Fraunhofer IWM mit einer digitalen Infrastruktur zur Datenerfassung, -speicherung, -übermittlung und -verarbeitung. Mit der damit verfügbaren Datenbasis eröffnen sich neue Innovations- und Gestaltungsräume für die Entwicklung von Bauteilen und Fertigungsverfahren.

»Das Fraunhofer IWM weist ein einzigartiges Portfolio aus Forschungsthemen auf«, so Dr. Raoul Klingner, Direktor Forschungsmanagement und Governance der Fraunhofer-Gesellschaft. »Durch den Erweiterungsbau wird zusätzlicher Raum für weiteres Wachstum und Kooperationen geschaffen. Er ist Wegbereiter und Türöffner für viele neue Innovationen.«

 

Das Geburtstagsgeschenk mit Leben füllen

Neben den neuen Forschungsmöglichkeiten bietet der Erweiterungsbau auch eine neue soziale Mitte für das Institut und einen Cafeteria-Bereich mit Außenterrasse. Die Räume sollen den Austausch und das Nutzen von Synergien fördern. In die neu entstandenen Büroräume können nun diejenigen Kolleginnen und Kollegen einziehen, die zuvor in angemieteten Räumen der Mitscherlichstraße 8 arbeiteten und sich so wieder besser vernetzen.

Auch Hanna Böhme, Geschäftsführerin Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG, gratuliert dem Institut zu den neuen Gebäudeteilen: »Der Erfolg des Instituts liegt in den Händen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jede und jeder einzelne zählt: vom Azubi in der Werkstatt, der Administration, den Technikerinnen und Technikern, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der Führungsriege – sie alle machen das Fraunhofer IWM aus. Deshalb ist es umso schöner, dass sie die neuen Räumlichkeiten nun mit Leben füllen können.«

 

Neuer Empfangsbereich

Nicht nur Beschäftigte, auch Besucherinnen und Besucher profitieren: Im Erweiterungsbau befindet sich der neue zentrale und repräsentative Haupteingang mit Empfangsbereich. Dort heißt das Institut vom 15. September 2021 an seine Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft willkommen. »Mit dem Erweiterungsbau hat das Institut nun endlich ein einheitliches Gesicht, das auf architektonische Weise unseren Grundsatz vernetzter Arbeit widerspiegelt«, so Institutsleiter Prof. Dr. Peter Gumbsch.

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg ist eine der führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer von Werkstoffen und Bauteilen.

© Fraunhofer IWM/ Foto: Kai-Uwe Wudtke
Von links nach rechts: Dr. Markus Hermle (Mercedes-Benz AG und Kuratorium Fraunhofer IWM), Hanna Böhme (Geschäftsführerin Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG), Prof. Dr. Peter Gumbsch (Institutsleiter Fraunhofer IWM), Elke Schubert (Leiterin Administrative Infrastruktur Fraunhofer IWM), Dr. Rainer Kübler (stellv. Institutsleiter), Prof. Dr. Chris Eberl (stellv. Institutsleiter).
© Fraunhofer IWM/ Foto: Kai-Uwe Wudtke
Von links nach rechts: Dr. Markus Hermle (Mercedes-Benz AG und Kuratorium Fraunhofer IWM), Hanna Böhme (Geschäftsführerin Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG), Prof. Dr. Peter Gumbsch (Institutsleiter Fraunhofer IWM), Elke Schubert (Leiterin Administrative Infrastruktur Fraunhofer IWM), Dr. Rainer Kübler (stellv. Institutsleiter), Prof. Dr. Chris Eberl (stellv. Institutsleiter).